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Welche Gefäßarten gibt es?
Arterien, Venen, Kapillaren, Arteriolen, Venolen
Wie ist der Grundaufbau eines Gefäßes?
Die Wand der Gefäße ist aus Drei Sichten aufgebaut

Intima
Media
Adventitia
Welche Besonderheiten gibt es im Bau von Arterien
Arterien vom elastischem Typ (Aorta, herznahe Arterien)

Arterien von muskulären Typ (herzferne Arterien)

Arteriolen: kleine Arterien, die Liegen im Blutkreislauf zw. den Arterien und Kapillaren
Welche Besonderheiten gibt es im Bau von Venen
Schichten nicht so deutlich abgrenzbar, wie bei Arterien

insgesamt dünnere Wand als Arterien

in den Venen erzeugt (produce) die glatte Muskulatur einen Venentonus

Intima: bildet Venenklappen = taschenförmige Intimafalten
unterstütz wird die Funktion der Venenklappen durch die Muskelpumpe und die arteriovenöse Kopplung

Media: schwach
Welche Besonderheiten gibt es im Bau von Kapillaren
sehr kleine Durchmesser (Haargefäße)
Bilden ausgedehnte Netze
Wand ist einschichtig
Ort der Stoffaustausch (Diffusion/Filtration)
Anastomose
Untereinander verbundene Arterien
Kollaterale
Anastomosen, die einen Parallelweg zur Hauptstrombahn bilden
Endarterie
Arterien, die keine Kollateralen besitzen
funktionelle Endarterie
Arterien, die anatomisch vorgebildete Kollateralen besitzen
Beschreiben Sie die Lage des Herzens.
zw. beiden Lungen im Mediastinum
von der Körpermitte etwas nach links verlagert
grenz an die Rippen und das Brustbein
Beschreiben Sie die Form des Herzens und treffen Sie eine Aussage zu Größe und Gewicht
kegelförmig
Herzspitze (Apex cordis) zeigt nach vorn links unten
Herzbasis (Basis cordis) zeigt nach hinten rechts oben

entspricht etwa der Faust des entsprechenden Menschen

ca. 250-300g
Beschreiben Sie den Bau des Herzens. (Räume, Klappen)
*
Das Herz ist ein Muskel mit 4 Innenräumen: 2 Vorhöfe (Atrium), 2 Kammern (Ventrikulus). zw. dem rechten und linken Herz befindet sich die Herzscheidenwand (Septum cardiale)

Räume:
Atrium dextrum und sinistrum (rechter und linker Vorhof)

Ventrikulus dexter und sinister (rechte und linke Herzkammer)
Beschreiben Sie den Blutfluss durch das Herz. Benennen Sie in diesem Zusammenhang alle durchflossenen Räume und Herzklappen.
a
Beschreiben Sie die Herzwandschichten und treffen Sie eine Aussage zu den einzelnen
Geweben.
Endokard = Herzinnenhaut

Myokard = Herzmuskelgewebe (quergestreiftem Herzmuskelgewebe)

Epikard = Herzaußenhaut

Perikard = Herzbeutel
Welche Typen von Herzklappen werden unterschieden. Benennen Sie alle Herzklappen und treffen Sie eine Aussage zu deren Lage
Segelklappen:

-Tricuspidalklappe (Valva tricuspidalis, Dreisegelklappe)
liegt zwischen re. Vorhof und re. Kammer
bezitzt drei Segel

-Mitralklappe (Bicuspidalklappe, Valva bicuspidalis, Zweisegelklappe)
liegt zwischen li. Vorhof und li. Kammer
besitzt zwei Segel


Taschenklappen

-Pulmonalklappe (Valva trunci pulmonalis)
am Eingang in den Truncus pulmonalis

-Aortenklappe (Valva aortae)
am Eingang in die Aorta
Benennen Sie alle Anteile des Herzerregungsbildungs- und Erregungsleitungssystems des Herzens
Sinusknoten
AV-Knoten
His-Bündel
Rechter und linker Kammerschenkel
Purkinje-Fasern
Äußern Sie sich zu den Begriffen „primärer“, „sekundärer“ und „tertiärer“ Schrittmacher.
-Schrittmacher: primär
-Anatomische Strukturen : Sinusknoten
-Eigenfrequenz: 60-80/min

-Schrittmacher: sekundär
-Anatomische Strukturen : AV-Knoten
-Eigenfrequenz: 40-60/min


-Schrittmacher: tertiär
-Anatomische Strukturen: His-Bündel, Tawaraschenkel, Purkinje-Fasern, Ventrikelmyokard.
-Eigenfrequenz: 20-40/min
Die Herzmuskulatur (Myokard) muss kontinuierlich und optimal mit O2 versorgt werden. Die Versorgung übernehmen die sog. Herzkranzarterien. Aus welchem großen Gefäß entspringen die Herzkranzarterien und wie verzweigen sie sich am Herz?
Aorta:

-A. coronaria dextra:
verläuft im Sulcus coronarius nach rechts auf die Rückseite des Herzens
verläuft dort als Ramus interventricularis post. im Sulcus interventricularis post.
versorgt Seitenwand und Hinterwand des rechten Herzens, Sinusknoten und AV- Knoten

-A. coronaria sinistra:
kurzer Stamm (ca. 1cm lang)
teilt sich in zwei Äste:

*Ramus interventricularis anterior: verläuft im Sulcus interventricularis ant. Versorgt Vorder- und Seitenwand des li. Ventrikels

* Ramus circumflexus: verläuft im Sulcus coronarius nach links auf die Rückseite. Versorgt Hinter und Seitenwand des li. Ventrikels
Welches Blutgefäß sammelt das venöse Blut des Herzens selbst?
sinus coronarius
Nennen Sie die Gefäße des Lungenkreislaufs. Welcher Herzraum pumpt das Blut in den Lungenkreislauf, welcher Herzraum nimmt das Blut des Lungenkreislaufs auf?
a
Nennen Sie die Gefäße des Körperkreislaufs. Welcher Herzraum pumpt das Blut in den Körperkreislauf, welcher Herzraum nimmt das Blut aus dem Körperkreislauf auf?
a
Beschreiben Sie die Funktion des Körperkreislaufs und Lungenkreislaufs.
großer Kreislauf
Im Körperkreislauf führen Arterien sauerstoffreiches und Venen sauerstoffarmes Blut.
Der Körperkreislauf dient der Versorgung aller Zellen, Gewebe, Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen, sowie dem Abtransport von Stoffwechselendprodukten.


Kleiner Kreislauf
Im Lungenkreislauf führen Arterien sauerstoffarmes und Venen sauerstoffreiches Blut.
Der Lungenkreislauf dient der Abgabe von Kohlendioxid aus den Gefäßen in die Luftwege und der Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff.
1
Aorta
2
Truncus Pulmonalis
3
Linke Lungenvenen
4
Atrium sinistrum
5
Ventriculus sinister
6
Septum cardiale
7
Vena cava superior
8
rechten Lungenvenen
9
Atrium dextrum
10
Ventriculus dexter
11
Vena cava inferior
12
Aorta
1
Tricuspidalklappe (valva tricuspidale)
2
Pulmonalklappe (valvus pulmonalis)
3
Aortenklappe
4
Bicuspidalklappe (valva bicuspidalis)
1
Atrium sinistrum
2
Ventriculus sinister
3
Aorta
4
Kapilargebiet der Leber
5
Pfordader
6
Kapilargebiet des unpaaren Bauchorgane
7
Kapialrgebiet des Körperskreislaufs
8
Lympfkapilaren
9
Lympfgefäß
10
Lympfknoten
11
Lebervene (V. hepaticae)
12
untere hohlvene (V. cava inf.)
13
ventriculus dexter
14
Atrium dextrum
16
V. cava sup.
17
Arterien des Lungeskreislaufs
18
Kapilargebiet der Lunge
19
Lungenvenen
rechter vorhof
Atrium dextrum:

Mündung:
-Vena cava superior (obere Hohlvene): sammelt das venöse Blut aus Kopf, Arm und Brustbereich

-Vena cava inferior (untere Hohlvene): sammelt das venöse Blut aus Beinen, Becken, Bauch

-Sinus coronarius: sammelt das venöse Blut des Herzen selbst
rechte Herzkammer
Ventrikulus dexter:

Abgang:

-Truncus pulmonalis (Lungenarterienstam):
* A. pulmonalis dextra und sinistra

Kapillaren umhüllen Lungenbläschen netzartig. Zw. Kapillaren und Lungenbläschen findet der Gasaustausch statt (Diffusion)
linker Vorhof
Atrium sinistrum:

Mündung:
4 Vv. pulmonales: leiten sauerstoffreiches Blut aus der Lunge zum linken Vorhof
Linke Herzkammer
Ventrikulus sinister

Abgang:

Aorta: leitet sauerstoffreiches Blut in den Körper
Erläutern Sie die Ausbreitung der Erregung über das Herz. Nennen Sie in diesem Zusammenhang alle Anteile des Herzerregungsbildungs- und -leitungssystems.
Das Herz besitzt ein autonomes Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem. Autonomie bedeutet, spontan Aktionspotentiale bilden zu können.

*Reihenfolge der Erregungsausbreitung:
Erregungsbildung im Sinusknoten (primärer Schrittmacher) = spontane Depolarisation
-Ausbreitung der Erregung über die Vorhöfe
-Aufnahme der Erregung vom AV-Knoten (Leitungsgeschwindigkeit wird vermindert)
-Überleitung der Erregung auf das His-Bündel die Kammerschenkel und Purkinje-Fasern
-Ausbreitung der Erregung über das gesamte Ventrikelmyokard
Beschreiben Sie ein Herzaktionspotenzial. (Dauer, Phasen, Ionenwanderung)
Herzmuskelzellen reagieren auf einen Reiz, der die Membran bis ca. –65 mV (Reizschwelle) depolarisiert, mit einem Aktionspotenzial. Das Aktionspotenzial dauert ca. 300-400 ms. Es hat eine
charakteristische Form und wird in verschiedene Phasen eingeteilt.

*Schnelle Depolarisation
schneller Na+- Einstrom in die Zelle (ca. 1-2 ms)
Umpolung der Membran auf positive Werte (overshoot)
nach kurzer Zeit sind die Na+- Kanäle inaktiviert und können erst wieder geöffnet werden, wenn das Membranpotenzial einen Wert von -60mV erreicht hat

*Plateauphase
langsamer Einstrom von Ca2+ aus dem EZR

*Repolarisation
K+- Ausstrom aus der Zelle
Definieren Sie die absolute und relative Refraktärzeit des Herzens.
*Absolute Refraktärzeit
Selbst durch eine hohe Reizintensität ist keine erneute Erregung der Herzmuskulatur möglich.(Zeit, in der alle Na+- Kanäle inaktiviert sind)

*Relative Refraktärzeit
Mit erhöhten Reizintensitäten kann eine erneute Erregung ausgelöst werden.
(wenn Membranpotenzial deutlich niedriger als –40 mV ist)
Warum ist das Herz nicht tetanisierbar?
Das Maximum der mechanischen Spannungsentwicklung (Kontraktion) liegt innerhalb der Plateauphase des Aktionspotenzials, das heißt in der absoluten Refraktärphase. Der Herzmuskel ist in
dieser Phase nicht erneut erregbar (erst, wenn die Kontraktion bereits abgeschlossen ist. Somit ist der Herzmuskel nicht tetanisierbar.
Der Herzmuskel ist nicht tetanisierbar, da die mechanische Antwort (Muskelspannung) in der absoluten Refraktärzeit liegt
Mit welchem diagnostischen Verfahren kann die Ausbreitung der Erregungsfront interpretiert werden?
Im EKG werden die elektrischen Ströme abgebildet, die während der Erregungsbildung und -leitung im Herzen entstehen (Wanderung der Erregungsfront).
Definieren Sie die Begriffe Systole und Diastole.
Systole (Kontraktionsphase)
Während der Systole kontrahiert sich das Herz und Blut wird aus der rechten Herzkammer in die Lunge bzw. aus der linken Herzkammer in die Aorta gepumpt.

Diastole (Entspannungsphase)
Während der Diastole erschlafft der Herzmuskel und die Herzkammern füllen sich mit Blut.
Systole
Anspannungszeit
Austreibungszeit
Diastole
Entspannungszeit
Füllungszeit
Welche Mechanismen unterstützen die Füllung der Ventrikel? Nennen Sie drei.
1. Druckdifferenz zwischen Vorhof und Ventrikel
2. Ventilebenenmechanismus
3. Systole der Vorhöfe (unterstützt zu 10-20% die Füllung der Kammern)
Was versteht man unter dem Ventilebenenmechanismus?
Während der Systole der Ventrikel bedingt die Kontraktion des Myokards die Verkleinerung des Herzens in seiner Längsachse. Die Ventilebene tritt tiefer – in Richtung Herzspitze. Die inzwischen erschlafften Vorhöfe werden gedehnt und Blut aus den Körpervenen angesaugt (Sogwirkung).
Während der Diastole der Ventrikel entspannt sich das Ventrikelmyokard. Das Herz geht schnell in seine Ausgangsposition zurück. Die Ventrikel überstülpen die Vorhöfe bzw. „werfen sich“ über die Blutsäule (Füllung).
Welche Formel nutzt man zur Berechnung des Herz- Minuten- Volumens?
= Blutmenge, die das Herz innerhalb einer Minute ausstößt

Herz-Minuten-Volumen =
Schlagvolumen (ca. 70ml) x Herzfrequenz (ca.70/Min)

z.B. HMV in Ruhe (ohne körperliche Belastung) ca. 4,9 l/ min
HMV unter körperlicher Belastung ca. 20 - 32 l / min
Was versteht man unter dem Frank-Starling-Mechanismus? Welche Bedeutung hat er?
Der Frank-Starling-Mechanismus beschreibt die automatische Anpassung der Herzleistung an kurzfristige Druck- und Volumenschwankungen. Das Herz kann schnell auf einen variablen venösen Rückstrom (z.B. bei Veränderungen der Körperlage) und auf variierende diastolische Druckwerte reagieren.
Der Frank-Starling-Mechanismus beschreibt den Zusammenhang zwischen einer Vordehnung und anschließend kräftigeren Kontraktion.
Erläutern Sie die Auswirkungen der Vor- oder Nachlast auf die Herzarbeit.
-Anstieg der Vorlast (Füllung)
Zunahme der venösen Füllung (Füllungsdruck ↑) → Muskulatur der Herzkammern wird stärker gedehnt → Verstärkung der Kontraktion in der nachfolgenden Systole mit Zunahme des Schlagvolumens


-Anstieg der Nachlast (Auswurfwiderstand)
Erhöhung des diastolischen Aortendruckes → Senkung des Schlagvolumens/ Erhöhung des Restvolumens → in der nächsten Diastole kommt es aufgrund des erhöhten enddiastolischen Füllungsvolumens zu einer stärkeren Vordehnung → Steigerung der Kontraktionskraft bewirkt die Normalisierung des Schlagvolumens (das Herz pumpt das gleiche Volumen auf einem höheren Druckniveau)
Wie beeinflusst der Sympathikus die Herzfrequenz, Kontraktionskraft und Überleitung am AV-Knoten?
Sympathikus (Nn. cardiaci)

Herzleistung ↑
Herzfrequenz ↑ (positiv chronotrop)
Kontraktionskraft ↑ (positiv inotrop)
Schlagvolumen ↑
Leitungsgeschwindigkeit ↑ (positiv dromotrop)
Erregbarkeit ↑ (positiv bathmotrop)
Wie beeinflusst der Parasympathikus die Herzfrequenz, Kontraktionskraft und Überleitungszeit am AV- Knoten?
Parasympathikus (N. vagus)
überwiegt in Ruhe

Herzleistung ↓
Herzfrequenz ↓ (negativ chronotrop)
geringe Wirkung auf die Ventrikel (- inotrop)
Leitungsgeschwindigkeit ↓ (negativ dromotrop)
Erregbarkeit ↓ (negativ bathmotrop)
Wie viel Prozent des Herz-Zeit-Volumens erhält das Herz in Ruhe?
ca. 5%
Was versteht man unter der sog. Koronarreserve?
Die Differenz zwischen Ruhe- und Maximaldurchblutung
Nennen Sie die Substrate, die das Herz zur Energiegewinnung nutzen kann
Das Herz gewinnt seine Energie aus freien Fettsäuren, Glukose und Laktat – bei schwerer körperlicher Arbeit bevorzugt aus Laktat.
Systole: Anspannungszeit
(Dauer ca. 0,25 s)
- Kammermuskulatur kontrahiert
- alle Klappen sind geschlossen
- steiler Druckanstieg in den Kammern
- Anspannung der Kammermuskulatur um das Blut erzeugt eine mechanische Schwingung und damit einen Ton (Anspannungston = 1. Herzton)
- das Kammervolumen (ca. 140 ml) bleibt unverändert
= isovolumetrische Kontraktion (Druck steigt, Volumen konstant)
Systole: Austreibungszeit
- Segelklappen bleiben geschlossen und verhindern das Zurückströmen des Blutes in die Vorhöfe
- der Druck in den Kammern übersteigt den Druck in den großen Arterien (Truncus pulmonalis bzw. Aorta) → die Taschenklappen (Aorten- und Pulmonalklappe) öffnen sich → Blut strömt in den Truncus pulmonalis und die Aorta (= Austreibung)
- der Druck steigt dabei zunächst noch weiter an
- das Kammervolumen sinkt um das Schlagvolumen (ca. 70 ml) auf ca. 70 ml
= auxotone Kontraktion (Druck steigt weiter, Volumen ↓)
- sinkt der Kammerdruck unter den Gefäßdruck schließen sich die Taschenklappen
- der Schluss der Taschenklappen ist hörbar als sog. 2. Herzton
diastole: Entspannungszeit
(Dauer ca. 0,55 s)
- die Kammermuskulatur entspannt sich
- alle Klappen sind geschlossen
- der Druck in den Kammern nimmt rasch ab
- das Kammervolumen bleibt unverändert (ca. 70 ml)
= isovolumetrische Entspannung (Druck sinkt, Volumen konstant)
- durch die Erschlaffung der Muskulatur erweitern sich die Kammern (zunehmender Unterdruck)
Diastole: Füllungszeit
- der Druck in den Kammern ist stark abgesunken
- wenn der Kammerdruck unter den Druck in den Vorhöfen sinkt (Unterdruck), werden die Segelklappen geöffnet
- Blut strömt aus den Vorhöfen in die Kammern (Füllung)